AXA IM zieht Kapital von Elbit Systems ab – das Unternehmen ist an israelischen Kriegsverbrechen beteiligt
Die Kampagne gegen die problematischen Investitionen von AXA geht weiter, da AXA über eine Tochtergesellschaft mit Elbit Systems verbunden bleibt und AXA Beteiligungen an fünf israelischen Banken hält.
17. April 2019
Kontakt: press@sumofus.org
SumOfUs und die Coalition to Stop Assistance to Israeli Apartheid begrüßen die Entscheidung von AXA, einen Teil seiner Investitionen aus Elbit Systems abzuziehen. Sie fordern AXA auf, seine Mitwirkung durch vollständigen Abzug seiner Investitionen in Unternehmen, die an der israelischen Besatzung beteiligt sind, zu beenden.
Die AXA wendet sich stillschweigend seinen problematischen Investitionen zu, nachdem das Unternehmen seit nunmehr einem Jahr einer zivilgesellschaftlichen Kampagne ausgesetzt war, die den französischen multinationalen Konzern aufforderte, seine Investitionen in den Waffenhersteller Elbit Systems und in fünf israelische Banken abzuziehen. Die fünf Banken sind Bank Hapoalim, Bank Leumi, Bank Mizrahi-Tefahot, Erste Internationale Bank Israels, Israel Discount Bank, die alle an Kriegsverbrechen des Staates Israel verwickelt sind.
SumOfUs, eine internationale NRO, die als Kontrolle der Macht des Big Business fungiert, startete im April 2018 eine internationale Petition, über die mehr als 140.000 Unterschriften gesammelt wurde. SumOfUs unterstützte damit dieForderungen der Coalition to Stop Assistance to Israeli Apartheid, ein Zusammenschluß zahlreicher Organisationen der BDS-Bewegung in Frankreich, die 2016 die Kampagne startete.
Ende 2018 scheint ein neuer Wendepunkt für die skrupellosen Investitionen von Banken und Finanzunternehmen in den Rüstungshersteller Elbit Systems zu sein, der berühmt ist für die Bereitstellung von völkerrechtlich verbotener Streumunition und weißen Phosphorgranaten, die beide gegen die palästinensische Zivilbevölkerung eingesetzt werden – eine Verwendung, die auch durch das Völkerrecht verurteilt ist.
Im Dezember 2018 beschloss HSBC nach einer Kampagne einer Koalition britischer NROs gegen seine Investitionen, sich von Elbit Systems zu trennen, da das Unternehmen an der Produktion und Vermarktung von Streumunition beteiligt ist. AXA ist nun an der Reihe, den Weg des Verkaufs einzuschlagen, und wir begrüßen diesen ersten Schritt.
AXA Investment Managers (eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von AXA) verkaufte am 31. Dezember 2018 alle Anteile an dem Waffenhersteller und bestätigte letzte Woche, dass sie „nicht in Streumunitionshersteller investieren“.
AXA bleibt jedoch über seine Tochtergesellschaft Alliance Bernstein (AB) mit Elbit Systems verbunden. Im vergangenen Monat erfuhren wir, dass AXA, nachdem es seine Anteile von 65,6% auf 31,7% reduzierte, AB nicht mehr unter Kontrolle hat.
Dieser Verkauf scheint die Entscheidungsbefugnis der AXA innerhalb von AB zu beeinträchtigen, entbindet das multinationale Unternehmen jedoch nicht von seiner Beteiligung an den von AB gehaltenen Investitionen in den Waffenhersteller und in die fünf israelischen Banken, die alle an der Finanzierung der illegalen Aktivitäten der militärischen Besetzung und Kolonisierung durch den Staat Israel beteiligt sind.
Dieser Verkauf trägt nicht dazu bei, die von AXA IM gehaltenen Direktinvestitionen in vier der fünf israelischen Banken zu verringern. AXA leugnet weiterhin das rechtliche und moralische Problem seiner Investitionen als Versischerer in den Rüstungshersteller Elbit Systems und in die israelischen Banken.
Leyla Larbi, SumOfUs Aktivistin, sagte:
Wir begrüßen zwar die erste Entscheidung des AXA-Konzerns, aber das reicht nicht aus, von einem Ende der direkten und indirekten Mittäterschaft von AXA bei schweren Verletzungen des Völkerrechts und der Menschenrechte zu sprechen. Derzeit arbeiten wir an einem Bericht, der Aufschluss über den Umfang der AXA-Investitionen gibt, die nach wie vor die Finanzierung dieser Unternehmen in Höhe von mehreren zehn Millionen Dollar über ihre Tochtergesellschaft AXA IM und über ihre Tochtergesellschaft AB fließent. Wir erwarten, dass der multinationale AXA-Konzern der Logik des Kapitalabzugs ibis zum ende folgt, um das Völkerrecht uneingeschränkt einzuhalten und schließlich die von ihr so viel unterstützten Investitionsgrundsätze der Anlage zu respektieren.
Die Kampagne gegen die problematischen Investitionen von AXA lässt nicht nach:
Imen Habib, Koordinatorin vonBDS Frankreich, sagte:
An diesem Internationalen Tag der Solidarität mit palästinensischen politischen Gefangenen organisiert die Coalition Stop AXA Assistance to Israeli Apartheid Aktionen auf der ganzen Welt, um AXA aufzufordern, sich von Unternehmen zu trennen, die gegen das Völkerrecht verstoßen, und sich aktiv an der Aufrechterhaltung eines gewalttätigen und illegalen Unterdrückungsregimes gegen das palästinensische Volk beteiligen. Wir werden auch an der AXA-Hauptversammlung am 24. April teilnehmen, um sicherzustellen, dass alle AXA-Anleger*innen über die Unverantwortlichkeit von AXA informiert werden.
Alys Samson Estapé, Europa-Koordinatorin für das palästinensische nationale BDS-Komitee (BNC), sagte:
AXA IMs Kapitalabzug aus Elbit Systems entspricht dem globalen Trend, dass sich immer mehr Institutionen, Banken und Unternehmen von der israelischen Apartheid distanzieren. Aber für Palästinenser*innen, die unter Israels Regime der Apartheid, des Kolonialismus und der Besatzung leben, ist der Schritt von AXA nicht genug. Die Mobilisierung von unten wird erst dann ein Ende haben, wenn AXA und andere Unternehmen ihre Komplizenschaft mit dem rassistischen Regime Israels vollständig beendet haben.
Link to the petition „AXA must stop profiting from the colonization of Palestine„
Sources:
-Fintel financial database reporting the exit of AXA IM from Elbit Systems‘ capital.
-Press release from the AXA Group announcing the decrease of its shares in AXA Equitable Holding, the majority subsidiary of the AB Group.
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Quelle: AXA IM divests from Elbit Systems – involved in Israeli war crimes