MV Kathrin
Die MV Kathrin verstößt gegen internationales Recht
Das Lübecker Unternehmen Lubeca-Marine ist Eigentümer des Frachters MV Katrin, der Waffen von Vietnam ins Mittelmeer transportiert, um sie an eine israelische Waffenfirma zu verkaufen.
Der Verkauf und die Durchfuhr von Waffen an Israel, einen Staat, gegen den der Internationale Gerichtshof wegen des Verbrechens des Völkermords ermittelt, insbesondere nachdem das Gericht am 26. Januar entschieden hat, dass Israel einen „plausiblen“ Völkermord begeht, ist illegal. Es ist ein Verstoß gegen zahlreiche Verträge.
Der MV Katrin wurde von der namibischen Regierung das Anlaufen des Hafens am 27. August verweigert, weil sie für Israel bestimmte Militärgüter transportiert. Die namibischen Hafen- und Polizeibehörden haben Beweise und detaillierte Informationen darüber erhalten, dass die MS Kathrin militärische Güter nach Israel transportiert. Die Ladung von 8 Containern Hexogen/RDX-Sprengstoff mit dem Bestimmungsort Israel (außer 60 Containern TNT) wurde in Hai Phong, Vietnam, geladen und soll in Koper, Slowenien, für den Weitertransport nach Israel entladen werden.
Da der Betreiber die namibischen Behörden über die Ladung informiert hat, wurde die illegale militärische Ladung mit Wissen und Zustimmung des Betreibers, der den Eigentümer Lubeca-Marine vertritt, transportiert.
RDX ist eine Schlüsselkomponente in Israels Flugzeugbomben und Raketen, mit denen Zehntausende von Palästinenser:innen im Gazastreifen massakriert und verstümmelt wurden, fast die Hälfte von ihnen Kinder, während dieses andauernden Genozids an 2,3 Millionen Palästinenser:innen.
Israels größtes Militärunternehmen, Elbit Systems, ist einer der größten RDX-Verbraucher weltweit. Bereits im März dieses Jahres warnten Branchenkenner, dass die israelische Massenproduktion von Munition durch die Knappheit des benötigten RDX-Bestandteils auf dem Weltmarkt eingeschränkt würde.
Nachdem der UN-Menschenrechtsrat am 5. April ein Waffenembargo gegen den Staat Israel gefordert hat, halten sich mehr Regierungen an das Völkerrecht und verhängen ein Waffenembargo. Im Rahmen der Drittstaatenverpflichtungen haben die Staaten entlang der Route des Schiffes die Verantwortung, ihre Befugnisse als Küstenstaaten auszuüben, um das Schiff zu durchsuchen und die illegale Fracht zu beschlagnahmen. Die Hafenbehörden entlang der Route der MV Katrin sind alarmiert worden. In der maßgeblichen Studie von Dr. Irene Pietropaoli, Senior Fellow in Business and Human Rights, British Institute of International and Comparative Law (BIICL), heißt es:
„Ein Unternehmen oder ein einzelner Geschäftsmann, der einen Staat wissentlich bei der Verletzung der Grundsätze des Völkergewohnheitsrechts, einschließlich des Verbots des Völkermords, unterstützt, kann sich an einer solchen Verletzung mitschuldig machen. Es ist nicht erforderlich, dass der unternehmerische Komplize die Begehung der Hauptstraftat wünscht. […] Unternehmenstätigkeiten können als unmittelbar mit der Begehung eines Verbrechens während eines bewaffneten Konflikts verbunden angesehen werden, wenn sie direkte Unterstützung leisten – zum Beispiel militärische, logistische, nachrichtendienstliche oder finanzielle Hilfe -, selbst wenn sie nicht an den eigentlichen Kampfhandlungen teilnehmen und selbst wenn das Unternehmen nicht die Absicht hatte, eine Konfliktpartei zu unterstützen. […] Direkte Unterstützung kann zu einer internationalen strafrechtlichen Verantwortung für die einzelnen betroffenen Wirtschaftsakteure führen, denen die direkte Begehung internationaler Verbrechen vorgeworfen werden kann.“
Es liegt in der Verantwortung des Unternehmens Lubeca-Marine, dem das Schiff gehört, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass die Fracht nicht weiter an Bord der Kathrin transportiert wird.
Sie sind außerdem verpflichtet, bei der Verhinderung des Verbrechens der Lieferung von militärischen Gütern oder Gütern mit doppeltem Verwendungszweck, die zur Begehung von Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen gegen die Zivilbevölkerung verwendet werden können, mitzuwirken, indem sie den Namen des Unternehmens, das die Lieferung der Fracht in Auftrag gegeben hat, bekannt geben. Die Nichteinhaltung dieser Verantwortung zieht nicht nur eine unternehmerische, sondern auch eine persönliche rechtliche Verantwortung nach sich.
Es liegt auch in der Verantwortung der Bundesregierung als Aufsichtsbehörde, Unternehmen, die in Deutschland registriert sind und dort ihren Hauptsitz haben, für die Einhaltung des internationalen und deutschen Rechts in die Rechenschaft zu nehmen. Deutschland ist bereits vor dem Internationalen Gerichtshof angeklagt, weil es seinen völkerrechtlichen Verpflichtungen angesichts der Verstöße des Staates Israel nicht nachgekommen ist. Eine Untätigkeit im Fall der Lubeca-Marine wird die Vorwürfe gegen Deutschland verstärken.
Unterschriften:
BDS Berlin
BIP e.V.
Deutsch-Palästinensische Gesellschaft Bremen e.V.
Deutsch-Palästinensische Gesellschaft e. V.
ICAHD Deutschland
IPPNW Deutschland
Jüdisch-Palästinensich Dialoggruppe
Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost e.V.
Nahost-Gruppe Mannheim
Nahost-Kommission von Pax Christi
Palästina Spricht
SALAM SHALOM Arbeitskreis Palästina-Israel e.V.
Shut Elbit Down Deutschland
Solidarität International e.V.
StopArmingIsrael Berlin
StopArmingIsrael Bielefeld
The MV Katrin is violating international law
The company Lubeca-Marine based in Lübeck, Germany, owns the cargo ship MV Katrin, which is carrying weapons from Vietnam to the Mediterranean, to sell them to an Israeli arms company.
The sale and transit of weapons to Israel, a state which is investigated by the International Court of Justice for the crime of genocide, especially after the court ruled on January 26th that Israel is committing “plausible” genocide, is illegal. It is a violation of numerous treaties.
The MV Katrin has been denied port of call by the government of Namibia on August 27th because it is carrying military supplies destined for Israel. The Namibian port and police authorities have received proof and revealed detailed information that the MV Kathrin is carrying military cargo to Israel. The cargo of 8 containers of Hexogen/RDX explosives with the destination Israel (other than 60 containers of TNT) has been loaded in Hai Phong, Vietnam, and is to be unloaded in Koper, Slovenia for further transport to Israel.
Given that the operator informed the Namibian authorities of the cargo, it was with the knowledge and consent of the operator, who represents the owner Lubeca-Marine, that the cargo of illegal military shipment is being transported.
RDX is a key component in Israel’s aircraft bombs and missiles that have massacred and maimed tens of thousands of Palestinians in Gaza, close to half of them children, during this ongoing genocide against 2.3 million Palestinians.
Israel’s major military company, Elbit Systems, is one of the largest consumers of RDX in the world. Already in March this year, industry insiders alerted that Israel’s mass production of ammunition would be limited by the scarcity of the necessary RDX ingredient on the global market.
After the UN Human Rights Council called for an arms embargo against the State of Israel on April 5th, more governments are respecting international law and imposing an arms embargo. As part of third-state obligations, states along the path of the ship have the responsibility to exercise their coastal state powers to search the ship and confiscate illegal cargo. Port authorities along the path of the MV Katrin have been alerted. As the authoritative study by Dr Irene Pietropaoli, Senior Fellow in Business and Human Rights, British Institute of International and Comparative Law (BIICL), states:
“A corporation or individual businessperson that knowingly assists a State in violating the customary international law principles, including the prohibition to commit genocide, may be complicit in such a violation. It is not required that the corporate accomplice desires that the principal offence be committed. […] Business activities may be considered directly linked to the commission of a crime during an armed conflict if they provide direct support – for example, military, logistical, intelligence or financial assistance – even if they do not participate in the actual fighting and even if the business did not intend to support a party to the conflict. […] Direct support can translate into international criminal responsibility for the individual economic actors concerned who may be accused of the direct commission of international crimes.”
It is the responsibility of the company Lubeca-Marine which owns the ship to take immediate action to ensure the cargo is not continuing to be transported on board the Kathrin.
They also are held to cooperate in the prevention of the crime of delivering military supplies or dual-use items, which may be used to commit genocide, crimes against humanity and war crimes against civilians, by disclosing the name of the company, which contracted the delivery of the cargo . Failure to meet this responsibility incurs not only corporate, but also personal legal responsibility.
It is also the responsibility of the German government as the regulator to hold companies registered and headquartered in Germany accountable to international and to German law. Germany is already facing charges at the International Court of Justice for failing to meet its obligations under international law in the face of breaches committed by the State of Israel. Failure to act in the case of the Lubeca-Marine will strengthen the allegations against Germany.
Signatories:
BDS Berlin
BIP e.V.
Deutsch-Palästinensische Gesellschaft Bremen e.V.
Deutsch-Palästinensische Gesellschaft e. V.
ICAHD Deutschland
IPPNW Deutschland
Jüdisch-Palästinensich Dialoggruppe
Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost e.V.
Nahost-Gruppe Mannheim
Nahost-Kommission von Pax Christi
Palästina Spricht
SALAM SHALOM Arbeitskreis Palästina-Israel e.V.
Shut Elbit Down Deutschland
Solidarität International e.V.
StopArmingIsrael Berlin
StopArmingIsrael Bielefeld
Zuerst veröffentlicht auf BIP – Bündnis für Gerechtigkeit zwischen Israelis und Palästinensern e.V.