Zivilgesellschaftliche Organisationen begrüßen Barcelonas Aussetzung der institutionellen Beziehungen zu Israel
Die unterzeichnenden 88 palästinensischen, regionalen und internationalen Organisationen, der Zivilgesellschaft, darunter auch BDS Berlin, begrüßen die historische Ankündigung des Stadtrats von Barcelona, alle institutionellen Beziehungen mit Apartheid-Israel auszusetzen. Am 8. Februar 2023 sandte die Bürgermeisterin von Barcelona, Ada Colau, ein Schreiben an Premierminister Benjamin Netanjahu, in dem sie offiziell ankündigte, dass der Stadtrat von Barcelona die Beziehungen zu Israel und seinen Institutionen, einschließlich des Partnerschaftsabkommens mit dem Stadtrat von Tel Aviv, abbrechen wird, “bis die israelischen Behörden die systematischen Verletzungen der palästinensischen Menschenrechte ein Ende setzen”.
Wir gratulieren der Bürgermeisterin von Barcelona, Ada Colau, zu diesem mutigen, prinzipienfesten und historischen Schritt der Solidarität mit dem palästinensischen Volk und seinem Recht auf Selbstbestimmung. In der Tat ist diese Entscheidung ein Beweis für das unerschütterliche Engagement für Gerechtigkeit des Stadtrats von Barcelona, da diese eine deutliche Botschaft aussendet, dass Israels siedlerkoloniales Apartheidregime und die damit verbundenen Menschenrechtsverletzungen nicht toleriert werden. In ihrem Schreiben erklärte die Bürgermeisterin von Barcelona: “Es wäre ein schwerer Fehler, mit zweierlei Maß zu messen und die Augen vor einer Verletzung zu verschließen, die seit Jahrzehnten von internationalen Organisationen umfassend überprüft und dokumentiert wird”. Durch diesen gerechten Schritt geht der Stadtrat von Barcelona mit gutem Beispiel voran, wenn es darum geht, das Völkerrecht zu respektieren, das Schweigen angesichts des ständig wachsenden illegalen Apartheidregimes, das dem palästinensischen Volk aufgezwungen wird, abzulehnen und sicherzustellen, dass Rechenschaft abgelegt wird. Seit der mutigen Ankündigung der Bürgermeisterin von Barcelona ist sie Zielscheibe von Angriffen, einschließlich unbegründeter Antisemitismusvorwürfe, die zu den anhaltenden und systematischen Angriffen gegen jede Stimme gehören, die sich für die Rechte des palästinensischen Volkes einsetzt und diese fordert. Diese Angriffe sollten und werden jedoch nicht die tugendhafte Arbeit für Befreiung und Gerechtigkeit für das palästinensischen Volk und aller unterdrückten Völker weltweit zum Schweigen bringen.
Unsere tiefste Dankbarkeit und Anerkennung gilt den Menschen in Barcelona sowie den Basisbewegungen und Koalitionen, die sich unermüdlich für die Rechte der Palästinenser*innen organisiert, mobilisiert und eingesetzt haben. Diese historische Aktion ist eine Reaktion auf den unermüdlichen Einsatz und das Engagement von mehr als 100 Organisationen, die eine offizielle Petition unter dem Motto “Barcelona sagt NEIN zur Apartheid, Barcelona sagt JA zu den Menschenrechten” gestartet haben. Diese Solidarität und Mobilisierung von Menschen, Basisbewegungen und der Zivilgesellschaft auf der ganzen Welt haben den Kampf des palästinensischen Volkes für Freiheit und Selbstbestimmung gestärkt. Wir sprechen dem katalanischen Parlament erneut unsere tiefste Anerkennung dafür aus, dass es im Juni 2022 eine bahnbrechende Resolution verabschiedet hat, in der es anerkennt, dass das Rechtssystem in Palästina eines der Apartheid darstellt.
Da Israels systematische und institutionalisierte Menschenrechtsverletzungen und Unterdrückung des palästinensischen Volkes andauern, müssen neben der neu gebildeten israelischen Regierung – die entschlossen ist, die Leitprinzipien und Koalitionsvereinbarungen in die Praxis umzusetzen – konkrete Schritte unternommen werden, um Israels Straflosigkeit entgegenzuwirken. Wir gratulieren den Menschen in Barcelona noch einmal zu diesem bahnbrechenden Moment und ermutigen andere Städte auf der ganzen Welt, diesem wichtigen Schritt zu folgen und ihren Einfluss geltend zu machen, um die institutionelle Verwicklung mit Apartheid-Israel zu beenden.
Der Abbau des israelischen Siedlerkolonial- und Apartheidregimes erfordert, dass die internationale Gemeinschaft ähnliche Schritte und weitere Maßnahmen im Einklang mit ihren völkerrechtlichen Verpflichtungen ergreift, einschließlich ihrer Verpflichtung, die illegale Situation, die sich aus dem israelischen Apartheidregime gegenüber dem palästinensischen Volk ergibt, nicht anzuerkennen, und ihrer Verpflichtung, die illegale Situation nicht zu unterstützen und daran mitzuwirken, diesem Verbrechen gegen die Menschlichkeit ein Ende zu setzen. Dazu gehören diplomatische Sanktionen und ein Waffenembargo gegen Apartheid-Israel, die Einstellung des Handels mit Israels illegalen kolonialen Siedlungen und die Beendigung von Projekten und Abkommen, die die illegale Situation aufrechterhalten, einschließlich des Assoziationsabkommens zwischen der EU und Israel, des Assoziationsrats EU-Israel, internationaler Vereinbarungen für Gasleitungen durch die Küste des Gazastreifens und des Euro-Asia-Interconnector-Projekts, das Strom aus Israels kolonialem Siedlungsunternehmen bezieht.
Hier die unterzeichnenden Organisationen
- Adalah Justice Project
- Addameer Prisoner Support and Human Rights Association
- Agir Ensemble Pour Les Droits De L’Homme
- Al-Dameer Association For Human Rights
- Al-Haq, Law in the Service of Man
- Arab Cause Solidarity Committee (CSCA)
- Arab Organization for Human Rights (AOHR)
- Arab Resource & Organizing Center (AROC)
- Asociacion Paz con Dignidad
- Association Belgo-Palestinienne
- Association des Universitaires pour le Respect du Droit International en Palestine (AURDIP)
- Association France Palestine Solidarité (AFPS)
- Association Swiss Palestine
- Assopace Palestina
- Australian Centre for International Justice
- Baladna – Association for Arab Youth
- BDS Berlin
- BDS Greece
- BDS Italia
- BDS Vancouver/Coast Salish Territories
- Belgian Academics and Artists for Palestine
- BIZILUR – Lankidetzarako eta Herrien Garapenerako Erakundea
- Bridges for Yemen
- Campagne BDS France Montpellier
- Campagne Civile Internationale pour la Protection du Peuple Palestinien (CCIPPP34)
- Canadians for Justice and Peace in the Middle East (CJPME)
- CJPME Saskatoon
- Coalition Against Israeli Apartheid
- Coalition for Jerusalem
- Collectif Judéo Arabe et Citoyen pour la Palestine
- De-Colonizer
- Defence for Children International/Palestine
- docP – BDS Netherlands
- European Coordination of Committees and Associations for Palestine – ECCP
- Finnish-Arab Friendship Society
- Fundación Mundubat
- Gaza Action Ireland
- General Union of Palestinian Women
- Good Shepherd Collective
- Groupe d’Amitié Islamo-Chrétienne (GAIC)
- Housing and Land Rights Network – Habitat International Coalition
- Human Rights and Democracy Media Center “SHAMS”
- Independent Jewish Voices Canada
- International Organization for the Elimination of All Forms of Racial Discrimination (EAFORD)
- Intersindical Alternativa de Catalunya
- Ireland-Palestine Solidarity Campaign (IPSC)
- Islamophobia Studies Center
- Jewish Voice for Peace
- Jews 4 Palestine-Ireland
- Jews for Palestinian Right of Return
- Just Peace Advocates/Mouvement Pour Une Paix Juste
- Justice for Palestinians, Calgary
- MRAP, Mouvement contre le Racisme et pour l’Amitié entre les Peuples
- Nederlands Palestina Komitee
- Norwegian Union of Municipal and General Employees – Fagforbundet
- NWRG odv, Italy
- Oakville Palestinian Rights Association (OPRA)
- Occupied Palestine and Syrian Golan Advocacy Initiative (OPGAI)
- Palestine Solidarity Campaign (UK)
- Palestine Solidarity, St. John’s NL
- Palestine-Global Mental Health Network
- Palestinian and Jewish Unity (PAJU)
- Palestinian Campaign for the Academic & Cultural Boycott of Israel (PACBI)
- Palestinian General Federation of Trade Unions – Gaza (PGFTU – Gaza)
- Palestinian Grassroots Anti-Apartheid Wall Campaign (Stop the Wall)
- Palestinian Postal Workers Union
- Project South
- Regina Peace Council
- Sadaka – the Ireland Palestine Alliance
- Samidoun Palestinian Prisoner Solidarity Network
- Scottish Palestine Solidarity Campaign
- The Association of Norwegian NGOs for Palestine
- The Canadian BDS Coalition
- The Civic Coalition for Palestinian Rights in Jerusalem
- The Israeli Committee Against House Demolitions (ICAHD) UK
- The Norwegian Committee for Academic and Cultural Boycott of the State of Israel (AKULBI)
- The Palestine Committee of Norway
- The Palestine Institute for Public Diplomacy (PIPD)
- The Palestinian Centre for Human Rights (PCHR)
- The Palestinian Initiative for the Promotion of Global Dialogue and Democracy – MIFTAH
- The Women’s Centre for Legal Aid and Counselling (WCLAC)
- S. Palestinian Community Network (USPCN)
- UK-Palestine Mental Health Network
- Union of Palestinian Women’s Committees (UPWC)
- United Methodists for Kairos Response (UMKR)
- US Campaign for the Academic and Cultural Boycott of Israel
- Viva Salud
- Women in Black Vienna
Civil Society Organisations Welcome Barcelona’s Suspension of Institutional Relations with Israel
Übersetzung Redaktion BDSBerlin.org