Aufzeichnung der Veranstaltung auf
YouTube
Das Recht auf Gesundheit unter medizinischer Apartheid – Wie AXA an der Verweigerung der Menschenrechte für die Palästinenser*innen durch Israel mitbeteiligt ist
Die COVID19 -Krise hat gezeigt, dass unsere Gesundheitssysteme das Recht der Menschen auf Gesundheit nicht garantieren können. Dabei ist der Zugang zu einer guten und qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung ein grundlegendes Menschenrecht. In Palästina wird dieses Recht seit Jahrzehnten aufgrund der Kolonisierung, der militärischen Besatzung und der israelischen Apartheid verletzt.
In den letzten Wochen wurde Israel von den Mainstream-Medien als «weltweit führend bei der Verabreichung von Impfungen gegen das Corona-Virus» gepriesen. Aber nichts ist weniger wahr. Genau wie andere reiche Länder der Welt hat sich Israel durch bilaterale Deals mit Pharmakonzernen eine riesige Menge an Impfstoffen beschafft. Damit bedroht es den Zugang zu Impfstoffen für Dutzende Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Was noch schlimmer ist: Israel impft seine eigene Bevölkerung, schließt aber fast 5 Millionen Palästinenser*innen aus, die im besetzten palästinensischen Gebiet leben und für die Israel als Besatzungsmacht verantwortlich ist. Jahrzehntelange israelische Kolonisierung, militärische Besatzung und Apartheid haben das palästinensische Gesundheitssystem geschwächt und nahezu zerstört. Damit ist Israel weltweit führend in der medizinischen Apartheid.
Unternehmen wie der französische Versicherungsriese AXA beteiligen sich ebenfalls an diesem System und profitieren von der Gesundheit der Menschen. Schlimmer noch, AXA ist an der israelischen medizinischen Apartheid beteiligt, da sie in israelische Banken investiert, die das Recht des palästinensischen Volkes auf Gesundheit direkt verletzen.
Während dieses Webinars werden mehrere Referent*innen ihre Analyse der Pandemie vorstellen und darüber sprechen, wie wir unsere Gesundheitssysteme verbessern können. Sie werden auch die Auswirkungen der medizinischen Apartheid auf das palästinensische Volk und die Folgen der Komplizenschaft von Unternehmen wie AXA bei Verletzungen des Rechts auf Gesundheit ansprechen. Schließlich werden sie zu konkreten und sofortigen Maßnahmen aufrufen, um diesen Ungerechtigkeiten ein Ende zu setzen und eine Post-Corona-Gesellschaft aufzubauen, die gesund, egalitär und gerecht ist.
***Um dies zu diskutieren, haben wir drei großartige Redner*innen eingeladen:
1. Deepika Joshi ist Gesundheitsaktivistin und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Globalen Sekretariat beim People’s Health Movement (Gesundheitsbewegung der Menschen /PHM*). Sie wird erläutern, warum ein öffentliches Gesundheitssystem im Kampf gegen die Pandemie von zentraler Bedeutung ist. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Frage, wie ein solches Gesundheitssystem die Zugänglichkeit zu und die Verfügbarkeit von akzeptablen und qualitativ hochwertigen Gesundheitsdiensten gewährleistet und wie es die sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Determinanten von Gesundheit berücksichtigt.
*PHM ist ein globales Netzwerk, das Gesundheitsaktivist*innen und lokale NGOs, zivilgesellschaftliche Organisationen und akademische Einrichtungen, insbesondere aus Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen, zusammenbringt. PHM arbeitet an verschiedenen Programmen und Aktivitäten und setzt sich für eine umfassende primäre Gesundheitsversorgung und die Auseinandersetzung mit den sozialen, ökologischen und ökonomischen Determinanten von Gesundheit ein.
2. Yahya Abualrob ist ein junger Aktivist und Wissenschaftler am palästinensischen Bisan Center for Research and Development*. Er wird die negativen Auswirkungen von Apartheid und militärischer Besatzung auf das palästinensische Gesundheitssystem und das Recht auf Gesundheit des palästinensischen Volkes erläutern. Während seines Vortrags wird er auch die medizinische Apartheid ansprechen, die das palästinensische Volk erfährt, insbesondere auf sein Recht auf COVID-19-Impfstoffe.
*Bisan zielt darauf ab, politische, soziale und wirtschaftliche Analysen zu entwickeln, um gefährdete und marginalisierte Gemeinschaften zu schützen und zu befähigen, ihre sozioökonomischen Rechte zu verteidigen. Das Ziel von Bisan ist es, den Kampf der Gemeinschaften für nationale Befreiung und ein Ende der militärischen Besatzung und des israelischen Apartheidregimes zu stärken.
3. Jasper Thys ist ein antiimperialistischer Aktivist bei Intal Globalize Solidarity: Er wird den Fall von AXA vorstellen, des französischen Versicherungsriesen, der an Menschenrechtsverletzungen in Palästina beteiligt ist und von der Gesundheit der Menschen profitiert, indem er das israelische System der medizinischen Apartheid unterstützt.
* Intal ist eine Solidaritätsbewegung, die für eine andere Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung steht, eine Welt des Friedens, der Gerechtigkeit, der Gleichheit, der Chancengleichheit und der Entwicklung für alle. Eine Gesellschaft, in der einfache Menschen die Oberhand haben und nicht das Kapital. Eine Gesellschaft, in der sich die Wirtschaft um die Grundbedürfnisse und die Entwicklung der gesamten Bevölkerung dreht, nicht um den Nutzen einiger weniger