Boykottiert Pop-KulturKultureller Boykott

Boykottiert das Pop-Kultur Festival Berlin 2019!

BDS Berlin unterstützt den Aufruf von PACBI das Pop-Kultur Festival Berlin 2019 zu boykottieren.

Palästinenser*innen rufen zum Boykott des Pop-Kultur Berlin Festivals auf, bis das Festival seine Partnerschaft mit Israel beendet.

Die Palästinensische Kampagne für den akademischen und kulturellen Boykott Israels (PACBI) ruft alle teilnehmenden Künstler*innen beim Pop-Kultur Berlin Festival auf, aufgrund dessen andauernden Partnerschaft mit der israelischen Botschaft ihre Teilnahme abzusagen. Vierzehn Künstler*innen aus sechs verschiedenen Ländern zogen sich aus diesem Grund von den beiden letztjährigen Pop Kultur Berlin Festivals zurück, so wie sie sich von einer Veranstaltung in Deutschland zurückgezogen hätten, die auf dem Höhepunkt der Apartheid mit dem südafrikanischen Regime zusammengearbeitet hätte.

Tatsächlich hat Israel seinem seit langem etablierten Apartheid-Regime gegen Palästinenser*innen mit dem letztjährigen “Jüdischen Nationalstaatsgesetz” einen verfassungsmäßigen Status verliehen. Ermutigt durch die beispiellose Unterstützung der Trump-Administration erklärte Netanyahu kürzlich, dass “Israel nicht ein Staat all seiner Bürger*innen ist” und versprach, das besetzte palästinensische Westjordanland zu annektieren.

Nach Aussage von UN-Ermittler*innen haben israelische Scharfschütz*innen absichtlich auf unbewaffnete palästinensische Demonstrant*innen im belagerten Gazastreifen, einschließlich Ärzt*innen, Journalist*innen, Kinder und Menschen mit Behinderungen gezielt, was “Kriegsverbrechen oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellen könnte”. Israel wurde jedoch nicht zur Rechenschaft gezogen. Seine brutale Belagerung von zwei Millionen Palästinenser*innen in Gaza geht weiter, doch Israels Straflosigkeit auf der Weltbühne ist nach wie vor intakt.

Diese Straflosigkeit ist der Grund, warum Tausende von Künstler*innen heute den kulturellen Boykott des israelischen Regimes und mitschuldigen Institutionen unterstützen, wobei israelische Lobbygruppen privat dessen Auswirkungen und sein Wachstum anerkennen. Aber unabhängig davon, ob eine bestimmte Künstler*in die Boykott-, Desinvestitionen- und Sanktionen-Bewegung (BDS) für die Rechte der Palästinenser*innen unterstützt oder nicht, hat jede/r die ethische Verpflichtung, den gewaltfreien Kämpfen für Menschenrechte keinen Schaden zuzufügen, sie nicht untergräbt und die Meinungsfreiheit verteidigt.

Israels rechtsextremes Regime von Apartheid, Besatzung und Siedler-Kolonialismus übertüncht seine Unterdrückung der Palästinenser*innen explizit durch Kultur ausdrücklich, auch durch Partnerschaften mit angeblich fortschrittlichen Festivals. Dennoch haben die Organisator*innen des Pop-Kultur Festivals wiederholt mit krassen, vulgären und anti-palästinensischen Ausdrücken deutlich gemacht, dass ihnen eine Partnerschaft mit Israel wichtiger ist als die Aufrechterhaltung eines eigenen künstlerischen Programms.

Tatsächlich kann das Festival nicht mehr die Vielfalt fortschrittlichen Künstler*innen anziehen wie noch vor wenigen Jahren. Die Organisator*innen prüfen alle potenziellen Künstler*innen und schließen diejenigen aus, die mit der Zusammenarbeit des Festivals mit dem israelischen Unterdrückungsregime nicht einverstanden sind. Aus diesem Grund erwarten wir in diesem Jahr weniger Absagen. Aber wir und unsere Partner*innen in Deutschland und auf der ganzen Welt, darunter fortschrittliche jüdische und israelische Gruppen und Persönlichkeiten, werden die Kampagne zum Boykott des Pop-Kultur-Festivals fortsetzen bis es diese Partnerschaft beendet.

Während die extreme Rechte weltweit weiter zunimmt, sind antirassistische Bewegungen wie BDS zunehmend antidemokratischen Angriffen ausgesetzt, auch in Deutschland. Wir stimmen Martin Luther King Jr. zu, dass “Ungerechtigkeit an irgendeinem Ort bedroht die Gerechtigkeit an jedem anderen”. Wir fordern alle teilnehmenden Künstler*innen auf, die Unteilbarbarkeit von Gerechtigkeit zu bedenken und sich zu weigern, den friedlichen Kampf für die palästinensischen Menschenrechte zu untergraben.


PACBI-Statement: Boycott Pop-Kultur Berlin Festival 2019

Weitere Erklärungen zum Boykott des Pop-Kultur Berlin Festival 2019

Die Erklärungen aller Künstler*innen und Organisationen, die sich  2017 und 2018 gegen eine Teilnahme am Pop-Kultur Berlin Festival ausgesprochen haben, sind auf Boycott Pop-Kultur Festival sowohl auf Englisch als auch auf Deutsch zu finden.