Tausende verpflichten sich, den Versicherungsgiganten AXA wegen seiner Mitbeteiligung an Israels illegaler Besatzung zu boykottieren
Das französische multinationale Versicherungsunternehmen AXA wird heute im Rahmen eines internationalen Online-Aktionstages wegen seiner Mitbeteiligung an Israels illegalem Besatzungs- und Siedlungsunternehmen angeprangert. Aktivist*innen in Europa und auf der ganzen Welt fordern Menschen auf, ein Versprechen zu unterzeichnen und sich der Kampagne anzuschließen, “um AXA zu boykottieren und sich zu weigern, seine Versicherungsprodukte zu kaufen”, bis AXA seine Unterstützung für die israelische Apartheid gegen das palästinensische Volk beendet.
Eine wachsende Koalition von Gruppen in Europa und weltweit setzt sich seit 2018 dafür ein, dass AXA sich von israelischen Banken, die Israels illegale Siedlungen finanzieren, und vom israelischen Waffenhersteller Elbit Systems trennt. Die Online-Aktion gegen die Mitbeteiligung von AXA findet in einer Zeit statt, in der Israel, ermutigt durch die Unterstützung von Trump, die Besitznahme palästinensischen Landes und die ethnische Säuberung palästinensischer Gemeinden beschleunigt und in Rekordzahl den Bau illegaler Siedlungen auf gestohlenem palästinensischen Land vorantreibt.
Noch vor der heutigen Aktion haben in den letzten Monaten fast 10.000 Menschen und über 230 Organisationen und Unternehmen das Versprechen unterzeichnet. Zu den Organisationen, die das Versprechen unterzeichnet haben, zählen Sabeel-Kairos UK, die US-amerikanische Benedictine University, die französische Gewerkschaft Syndicale Solidaires und die belgische Coordination Nationale d’Action pour la Paix et la Démocratie. Aktivist*innen in Belgien, Italien, Irland, Frankreich, Deutschland und dem spanischen Staat haben den Brief mit den Unterzeichner*innen an die AXA-CEOs in ihren jeweiligen Ländern geschickt. Darüber hinaus haben Dutzende von Einzelpersonen und Organisationen ihre AXA-Versicherungspolicen gekündigt, darunter die belgischen NGOs Viva Salud und Intal Globalize Solidarity.
Mit seiner Unterzeichnung des Boykottversprechens gegen AXA sagte der US-amerikanische Gelehrte und Aktivist Noam Chomsky:
[israelische] Siedlungen in der Westbank sind ein kriminelles Unternehmen, ganz abgesehen von den täglichen massiven Verstößen. Jede Unterstützung dafür ist die Teilnahme an einem großen und andauernden kriminellen Unternehmen. Der Rückzug aus einer derartigen Unterstützung durch Boykott und Desinvestition ist der einzige ehrenwerte Kurs.
AXA investiert 7 Millionen US-Dollar in drei israelische Banken – Bank Leumi, Israeli Discount Bank und Mizrahi Tefahot Bank -, die Israels illegale Siedlungen finanzieren. Alle drei sind in der UN-Datenbank der Unternehmen aufgeführt, die an Israels illegalem Siedlungsunternehmen beteiligt sind. AXA ist außerdem mit 9% an Equitable Holdings beteiligt, einem Unternehmen, das in diese israelischen Banken und in Elbit Systems, einem führenden israelischen Waffenhersteller, der an israelischen Kriegsverbrechen gegen Palästinenser*innen beteiligt ist, investiert.
Durch die Beibehaltung von Investitionen in israelische Banken und in Elbit Systems widerspricht AXA laut Aktivist*innen auch seinen erklärten Verpflichtungen zur Unternehmensverantwortung.
AXA startete z. B. kürzlich eine Initiative zu den Herausforderungen psychischer Gesundheitsprobleme in Europa, ungeachtet seiner Investitionen in Israels Besatzungs- und Siedlungspolitik, die die Hauptursache für die psychischen Gesundheitsprobleme von Palästinenser*innen sind.
Samah Jabr, Vorsitzende der Abteilung für psychische Gesundheit im palästinensischen Gesundheitsministerium, sagt:
Die israelische Besatzung hat die psychische Gesundheit in Palästina in den letzten 72 Jahren durch brutale systematische Gewalt zerstört – einschließlich weitverbreiteter Kriege, Folter, Inhaftierung, Abriss von Häusern, Einschränkung der Bewegungsfreiheit und Zerstörung unseres wirtschaftlichen und sozialen Gefüges; die Besatzung ist ein systematischer Angriff auf das Wohlergehen, vor dem kein*e Palästinenser*in verschont geblieben ist.
AXA wirbt für sein Engagement zur Bekämpfung des Klimawandels und für Investitionen in umweltfreundliche Anlagen. Dennoch investiert AXA in israelische Unternehmen, die Israel bewaffnen, seine illegalen Siedlungen finanzieren und palästinensisches Land und natürliche Ressourcen plündern, wodurch die Klimakrise für Palästinenser*innen verschärft wird.
Thomas Guyon von der Koalition Stop AXA Assistance to Israeli Apartheid kommentiert:
Unter dem Druck von Aktivist*innen hat AXA in den letzten zwei Jahren seine Beteiligung an Equitable Holdings erheblich reduziert und eine andere hundertprozentige AXA-Tochtergesellschaft hat ihr Kapital vollständig von Elbit Systems abgezogen. Wir fordern jedoch, dass AXA sich nun vollständig von Unternehmen trennt, die die israelische Apartheid unterstützen. Wir jedenfalls werden nicht aufhören, bis dies geschieht.
Thousands pledge to boycott AXA over complicity in Israel’s illegal occupation
Übersetzung Redaktion BDS-Kampagne.de