Mit Desmond Tutu hat die Menschheit einen Propheten der Gerechtigkeit und des Friedens verloren
“Dir folgend, Arch, werden wir niemals “bequemere” Ketten akzeptieren. Wir werden immer darauf bestehen, sie ganz zu sprengen, damit wir in Freiheit und Würde leben können.”
Die Boykott-, Desinvestitions- und Sanktionsbewegung (BDS) für die Rechte der Palästinenser*innen spricht den Südafrikaner*innen, den Palästinenser*innen und allen Menschen ihr tiefes Beileid zum Tod von Erzbischof Emeritus Desmond Tutu, einem wahren Propheten der Gerechtigkeit und des Friedens, aus.
Während seines jahrzehntelangen Kampfes gegen Apartheid und alle Formen der Ungerechtigkeit hat “Arch”, wie er gerne genannt wurde, Millionen Menschen auf der ganzen Welt, darunter auch Palästinenser*innen, gelehrt, was es bedeutet, mit ethischen Grundsätzen, Wirksamkeit und voller Überzeugung für “das volle Menü der Rechte” zu kämpfen.
Erzbischof Desmond Tutus frühe Unterstützung von BDS, Monate nachdem die Bewegung 2005 von der größten Koalition der palästinensischen Gesellschaft ins Leben gerufen wurde, und sein einzigartiger Beitrag – öffentlich und privat – zu BDS-Kampagnen gaben der Bewegung einen enormen moralischen Auftrieb und überzeugten viele andere einflussreiche Persönlichkeiten weltweit seinem Beispiel zu folgen.
Einmal scherzte er mit einer BDS-Aktivist*in: “Ihr seid viel schneller als wir auf der Suche nach eurem vollen Menü der Rechte. Das muss das Internet sein! Aber Euer Kampf wird härter sein als unserer, denn Israels Apartheid ist noch schlimmer als die Südafrikas. Wir hatten nie F-16-Bomber, die unsere Bantustans bombardierten und Hunderte unserer Kinder töteten. Vergesst das nicht.”
Erzbischof Desmond Tutu setzte in die Tat um, was er predigte, als er 1984 auf dem Weg nach Oslo zur Verleihung des Friedensnobelpreises vor dem Unterausschuss für auswärtige Angelegenheiten des US-Kongresses sagte: “Wir wollen nicht, dass unsere Ketten bequem sind. Wir wollen sie loswerden”. Die US-Politik des “konstruktiven Engagements” mit dem südafrikanischen Apartheidsystem bezeichnete Tutu als “unmoralisch, böse und völlig unchristlich” und sagte: “Wir werden frei sein. Und wir werden uns an diejenigen erinnern, die uns geholfen haben, frei zu werden”.
Sein optimistisches Lachen, selbst im Angesicht des Bösen, war ansteckend. Die Hoffnung ist ein wesentlicher Bestandteil des Kampfes, betonte er stets; ohne sie lassen wir zu, dass unsere Unterdrücker*innen uns in die Verzweiflung treiben.
Inspiriert von Desmond Tutu, Steve Biko, Nelson Mandela, Ronnie Kasrils und anderen südafrikanischen Gigant*innen im Kampf für Gerechtigkeit wird die BDS-Bewegung mit Millionen von Unterstützer*innen auf der ganzen Welt unseren hoffnungsvollen Kampf für die Befreiung Palästinas mit ethischen Grundsätzen, mit strategischer Wirksamkeit und mit unerschütterlicher Überzeugung weiterführen. Dir folgend, Arch, werden wir niemals “bequemere” Ketten akzeptieren. Wir werden immer darauf bestehen, sie ganz zu sprengen, damit wir in Freiheit und Würde leben können.